Mit 140 Millimeter Federweg am Heck markiert die Teru FS X Serie bei Ghost das Maximum an Hub in Sachen E-MTB. Ghost komplettiert das Fahrwerk bei dieser Version mit einer 150-Millimeter-Gabel, der RockShox Revelation RL. Der Alurahmen ist klassisch geformt, die Batterie des Motors sitzt ohne weitere Verkleidung auf dem Unterrohr. Für den zusätzlichen Schub sorgt ein Bosch Performance CX Motor, der mit hohem Drehmoment überzeugt und den Fahrer schon in der „Eco“-Stufe spürbar unterstützt. Trotz des Federwegs von 140 bzw. 150 Millimetern ist die Geometrie des Teru FS X Richtung Tour orientiert.

Das Bike ist relativ kurz, der Lenkwinkel vergleichsweise steil. Damit, und mit der kräftigen Unterstützung durch den Motor, klettert das Rad jedoch sehr gut. Es ist frontlastig und dadurch tendiert das Vorderrad nicht zum Abheben, in technisch schwierigen Kletterpassagen lässt es sich aber gleichzeitig nur mit mehr Anstrengung kontrollieren. Der Fahrer sitzt angenehm über dem Tretlager und kann effektiv pedalieren. Das trägt zum guten Vortrieb des Bikes selbst in der „Eco“-Stufe bei.

Das Ghost Teru FS X 6 besticht durch ein prima Kletterverhalten, Agilität und einen fairen Preis.

Durchzugsstarker Tourer

Im Trail macht das agile Lenkverhalten des Teru FS X zwar Spaß, aber bergab verlangt das Bike volle Konzentration. Die Tourenorientierung des Ghost zeigt sich auch an den Ausstattungsdetails. So ist der Lenker verhältnismäßig schmal und die Revelation für ein E-MTB mit entsprechendem Gewicht ziemlich schwach dimensioniert. Während der Hinterbau das Potenzial für ruppige Abfahrten bietet, kommt die Gabel trotz ihrer 150 Millimeter schnell an ihre Grenzen. Mit einem massiveren Modell, wie zum Beispiel der RS Pike, würde das Bike sein vorhandenes Potenzial besser ausschöpfen und eine deutlich verbesserte Abfahrtsperformance bieten. Im gleichen Zug könnte man ihm vorne einen stärker profilierten Reifen verpassen und schon würde sich der Charakter deutlich in Richtung Allmountain verschieben. Das Teru FS X wäre dadurch noch variabler einzusetzen, in der getesteten Variante ist es auf Touren beschränkt.

Bitte nicht falsch verstehen: Auf Tour ist es richtig gut. Dynamik und Agilität gefallen uns, ebenso das klasse Klettervermögen. Auf Tour ist der Nobby Nic eine gute Wahl und auch die restliche Ausstattung überzeugt mit guter Funktion – für einen sehr fairen Preis.

Beim Uphill macht das Ghost durch seinen starken Vortrieb eine Top-Figur.

Schmal: Der Lenker fällt beim Tester mit 720 Millimetern zu kurz aus.

Durch die unterdimensionerte Gabel verschenkt das Ghost Potenzial.

Ghost Teru FS X 6 im Test: Fazit

Das Ghost Teru FS X gefällt mit kräftigem Motor, Agilität und tollen Klettereigenschaften. Ein ausgewogener Tourer, der mit einer kräftigeren Gabel und wenigen Detailänderungen auf der Abfahrt deutlich mehr Potenzial hätte.

Ghost Teru FS X 6: Technische Informationen

Rahmen

Material/Größen: Aluminium / S, M, L
Gewicht (ohne Pedale): 21,46 kg

Federung

Gabel: RockShox Revelation RL (150 mm)
Dämpfer: RockShox Monarch RL (140 mm)

E-Antrieb

Hersteller, Modell: Bosch, Performance CX
Nenndauerleistung: 250 W
Drehmoment: 75 Nm
Akku: Bosch Power Pack 500
Fahrstufen: Eco, Tour, Sport, Turbo

Antrieb & Bremsen

Schaltung v/h: SRAM GX 1×11
Schalthebel: SRAM GX
Kurbel: Miranda Delta 15
Bremsen: SRAM Guide R (200/180 mm)

Laufräder

Naben/Laufrad: Ghost/Mach 1 650 Disc
Reifen: Schwalbe Nobby Nic 27.5 (2.35”)

Parts

Lenker: Ghost Rizer light, 720 mm
Vorbau: Ghost AS-GH 4, 35 mm
Stütze: Kind Shock Integra 31.6(150 mm)
Sattel: Selle Royal Seta

Preis

Preis: 3.999,00 EUR
www.ghost-bikes.com